In der letzten Februarwoche 2016 bin ich gemeinsam mit der Rechtsanwältin Heike Geisweid und Rechtsanwalt Baki Coskun in Nordkurdistan gewesen. Als Übersetzerin hat uns die Referendarin Dilber Demir begleitet. In Kurdistan wurden wir auf unseren Reisen und Terminen jeweils von verschiedenen kurdischen Anwälten begleitet. Ziel unserer Reise war es vor allem, uns ein genaueres Bild von den Auseinandersetzungen, den Auswirkungen der Kämpfe auf die Bevölkerung, das Ausmaß der Zerstörung sowie den Methoden und den Umfang der Repression gegen kurdische Medien, gesellschaftlichen Organisationen und PolitikerInnen zu machen. Die Beendigung des politischen Dialogs durch die türkische Regierung und die Wiederaufnahme der militärischen Angriffe auf die kurdische Bevölkerung hatte, obwohl seit Jahrzehnten immer wieder von den Regierungen praktiziert, diesmal einen bis dahin noch nicht erreichten Grad an Gewalt und Brutalität erreicht. Es hat sich offensichtlich eine neue Konfrontation und Eskalation der Auseinandersetzungen anbahnt. Um dies zu verstehen, haben wir uns – alle Mitglieder der kurdisch-deutschen Juristenvereinigung MAFDAD –zu dieser Reise entschlossen. Sie sollte zugleich ein Zeichen der Solidarität mit der schwer getroffenen Bevölkerung sein.